Studie: Tierärzte fühlen sich nur unzureichend wertgeschätzt
Internationale Erhebung zeigt psychische Belastung und mangelnde öffentliche Anerkennung
8. Juli 2025 um 17:02Von s.wilhelm

Eine internationale Erhebung im Auftrag von Boehringer Ingelheim zeigt: Weniger als die Hälfte der befragten Tierärztinnen und Tierärzte fühlen sich in ihrem Beruf ausreichend gewürdigt. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass neben der fachlichen Kompetenz auch der psychische Druck und die emotionale Belastung des Berufsbildes stärker wahrgenommen werden sollten.
Nur 49 Prozent sehen ihre Arbeit als anerkannt
In der von Kynetec durchgeführten Umfrage, an der 1.056 Veterinärmedizinerinnen und -mediziner aus sechs Ländern teilnahmen, gaben nur 49 % an, dass sie ihre Arbeit insgesamt als wertgeschätzt empfinden. Besonders auffällig: Im Fachbereich Pferd ist das Empfinden in Deutschland besonders niedrig – nur 24 % der Befragten sehen eine ausreichende Anerkennung durch Tierhalter.
Emotionale und körperliche Belastung bleibt häufig unsichtbar
Neben den objektiven Herausforderungen wie Notdienste, Überstunden oder finanzielle Belastung nennen die Befragten insbesondere den Umgang mit emotional schwierigen Situationen – etwa Euthanasie – und den daraus resultierenden psychischen Druck als zentrale Belastungsfaktoren. 48 % gaben an, dass ihre Kundschaft den persönlichen Einsatz trotz körperlicher Erschöpfung nicht ausreichend wahrnimmt.
Unterschiede in den Fachbereichen – Bedarf an Aufklärung
Während 66 % der befragten Tierärzte angaben, dass Tierhalter ihr Kompetenzniveau zu schätzen wüssten, bleibt der emotionale Einsatz häufig unerkannt. Insbesondere im Bereich der Pferdemedizin besteht Nachholbedarf: Dort liegt die gefühlte Wertschätzung deutlich unter dem Durchschnitt aller Fachrichtungen.
Kampagne durch VETHiLFE e.V. und Boeringer Ingelheim
Der Verein VETHiLFE e.V. bietet tiermedizinischem Personal Unterstützung bei psychischen Belastungen und setzt sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie eine stärkere Anerkennung des Berufsbildes ein. Mit Peer-Angeboten wie einer Telefonhotline sollen Betroffene niedrigschwellige Hilfe in kritischen Lebensphasen finden.
Zusammen mit diesem Verein veröffentlichte Boeringer Ingelheim, dass sie im Februar diesen Jahres die Kampagne "Tierärzte geben alles" ins Leben gerufen haben. Diese Social Media Kampagne soll die unsichtbare Arbeit von Tierärzten sichtbarer machen, um Tierärzte zu unterstützen, weiterhin das Wohlbefinden aller Tiere fördern zu können.
Foto: Canva Elements
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