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Protest gegen das Turnier der Sieger in Münster

Aktivisten kritisieren Tierschutz und öffentliche Zuschüsse

22. August 2025 um 18:06Von n.ditter

Protest gegen das Turnier der Sieger in Münster

Das Turnier der Sieger in Münster, eine der bekanntesten Reitsportveranstaltungen Deutschlands, sorgt auch 2025 nicht nur für sportliche Begeisterung, sondern erneut für Proteste. Aktivisten des Tierbefreiungstreffs Münster demonstrierten am Donnerstag, den 21. August 2025, gegen das Event und forderten die Abschaffung des Reitsports, den sie als Tierausbeutung ansehen, wie ms-aktuell.de berichtet.

Kritik am Reitsport und den Veranstaltungsbedingungen

Im Mittelpunkt der Demonstration standen vor allem das Spring- und Dressurreiten, da laut den Aktivisten Pferde in freier Natur keine Hindernisse überspringen würden, sondern diese eher meiden. Der Tierbefreiungstreff kritisiert, dass der Reitsport nicht im Einklang mit modernen Tierschutzstandards stehe. Die hohe Höhe des Preisgeldes von über 300.000 Euro sowie die beträchtlichen organisatorischen Ausgaben von mehr als einer Million Euro seien ein weiteres Indiz dafür, dass bei der Veranstaltung nicht das Wohl der Tiere im Vordergrund stehe.

Zusätzlich wurde die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Münster, die jährlich rund 20.000 Euro in das Turnier investiert, bemängelt. Der Tierbefreiungstreff fordert, dass diese Gelder anstatt in den Reitsport in soziale Projekte fließen sollten.

Weitere Aspekte der Kritik

Die Demonstranten kritisieren nicht nur den Reitsport an sich, sondern auch die Trainingsmethoden, lange Transportwege und die Belastung der Tiere während der Wettkämpfe. In den vergangenen Jahren seien beispielsweise Pferde aus Japan eingeflogen worden, was die Belastung weiter erhöhe. Vic Ratka vom Tierbefreiungstreff erläuterte, dass Pferde während der Veranstaltung durch die Gerte, das Gebiss sowie den Lärm und die Hitze zusätzlichen Stress erfahren. Auch die Unterbringung der Tiere wird als problematisch angesehen: So seien Pferde in der Vergangenheit in Boxen mit Licht und lauter Musik untergebracht worden, was eine Erholung über Nacht unmöglich mache.

Darüber hinaus verweist die Gruppe auf die Gefahr von Reitunfällen, bei denen Pferde nach schweren Verletzungen eingeschläfert werden mussten. Solche Vorfälle seien keine Seltenheit und träfen auch auf anderen großen Turnieren zu.

Weitere Protestaktionen angekündigt

Die Proteste gegen das Turnier der Sieger werden auch in den kommenden Tagen fortgesetzt. Am Samstag, den 23. August 2025, und Sonntag, den 24. August 2025, sind weitere Demonstrationen geplant. Von 12 bis 15 Uhr beziehungsweise 12 bis 14 Uhr wollen die Aktivisten mit Bannern, Plakaten und teils in Pferdemasken erneut auf ihre Kritik aufmerksam machen und mit Passanten sowie Turnierbesuchern ins Gespräch kommen.

Hintergrund des Turniers

Das „Al Shira’aa Turnier der Sieger“ wird seit 1955 jährlich vor dem Schloss Münster ausgetragen und ist eine der bedeutendsten Reitsportveranstaltungen in Deutschland. Organisiert wird es vom Westfälischen Reiterverein, dem ältesten Reiterverein des Landes. Mit rund 28.000 Besuchern, einem Millionenetat und Preisgeldern von mehr als 300.000 Euro zählt das Turnier zu den renommiertesten Reitsportevents des Landes.



Foto: Pferdefotografie Lafrentz

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