cmh-logo-icon
cmh-logo-text

Pferd mit tödlicher Blutkrankheit im Kreis Tübingen infiziert

Equine infektiöse Anämie bedroht Pferdebestand – Quarantäne und Nachverfolgung eingeleitet

20. August 2025 um 08:31Von s.wilhelm

Pferd mit tödlicher Blutkrankheit im Kreis Tübingen infiziert

Im Kreis Tübingen ist ein Pferd mit der Equinen infektiösen Anämie (EIA), auch bekannt als ansteckende Blutarmut der Einhufer, nachgewiesen worden. Die Krankheit ist hochansteckend und verläuft häufig tödlich, weshalb sofortige Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Die zuständigen Behörden verfolgen nun sämtliche Kontakte des infizierten Pferdes, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Der betroffene Betrieb und alle Tiere des Bestandes müssen für 90 Tage in Quarantäne, während die Anlagen gesperrt wurden, so berichtet SWR aktuell.

Infektion kann sich über mehrere Landkreise ausbreiten

Nach ersten Erkenntnissen hatte das Pferd Kontakt zu Betrieben in mehreren Landkreisen und Regierungsbezirken Baden-Württembergs. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz weist darauf hin, dass infizierte Tiere zwar gesund wirken können, das Virus jedoch lebenslang tragen und weitergeben. Deshalb ist die Tötung infizierter Tiere notwendig. Für Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr.

Übertragung und Symptome der EIA

Die Equine infektiöse Anämie wird durch ein Lentivirus der Familie Retroviridae verursacht. Übertragen wird das Virus primär über Blut großer stechender Insekten wie Pferdebremsen oder Stechfliegen. Auch kontaminierte Instrumente, Milch, Speichel, Harn, Kot sowie intrauterine oder sexuelle Übertragung sind möglich. Ein direkter Kontakt zwischen Tieren, etwa bei Pferdesportveranstaltungen, kann die Infektion ebenfalls übertragen.

Die Krankheit kann akut, chronisch oder ohne erkennbare Symptome auftreten. Akute Fälle zeigen Fieber, Apathie und Punktblutungen, während chronisch erkrankte Tiere Ödeme und wiederkehrendes Fieber entwickeln. Bei perakuten Verläufen sterben die Tiere oft ohne vorherige Anzeichen. Spezifische Antikörper entwickeln sich zwei bis drei Wochen nach Infektion, mitunter erst nach drei Monaten.

Gesetzliche Maßnahmen zwingend vorgeschrieben

EIA ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Verdachtsfälle oder Ausbrüche müssen unverzüglich der kommunalen Veterinärbehörde gemeldet werden. Diese ordnet dann Probenentnahmen, epidemiologische Untersuchungen und weitere Schutzmaßnahmen an. Eine Therapie oder Impfung existiert nicht, Impf- und Heilversuche sind gesetzlich verboten. Lebenslange Virusträger müssen daher eingeschläfert werden, um die Seuche einzudämmen.



Foto: Canva Elements

#Verschiedenes

Ähnliche Artikel

  • EQUITEC x Consteed – Folge 2

    In der zweiten Episode von EQUITEC, dem innovativen Format von ClipMyHorse.TV, gewährt Janne Friederike Meyer-Zimmermann exklusive Einblicke in ihren Pferdealltag. Sie zeigt, wie sie ihre Pferde – darunter Cornela – täglich umsorgt, Check-ups durchführt und auf die Ruhezeiten achtet, die oft mehr Zeit beanspruchen als man selbst ahnt.

    Verschiedenes
    vor 14 Stunden
    Video verfügbar
    EQUITEC x Consteed – Folge 2
  • Mentales Training für Reiter: Mit Selbstvertrauen im Sattel

    Ängste gehören zum Reiten dazu – ob vor einem Sprung, beim Ausritt oder im Wettkampf. Wie man diese Sorgen erkennt, akzeptiert und Schritt für Schritt überwindet, zeigt Mentaltrainer René Baumann in einem Online-Seminar der Persönlichen Mitglieder (PM) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Das Seminar findet am Donnerstag, 13. November 2025, ab 20 Uhr statt.

    Verschiedenes
    vor 15 Stunden
    Mentales Training für Reiter: Mit Selbstvertrauen im Sattel
  • Neue Möglichkeiten in der Richterausbildung: Die APO 2026

    Mit der Einführung der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APO) zum 1. Januar 2026, reagiert die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) auf die aktuellen Anforderungen und Entwicklungen im Pferdesport, wie pferd-aktuell.de berichtet.

    Verschiedenes
    21. Oktober 2025
    Neue Möglichkeiten in der Richterausbildung: Die APO 2026

Neueste Nachrichten

  • Kandidatur von Klaus Roeser zur Wahl des neuen Vorsitzenden des FEI-Dressurkomitees

    Schreiben des International Dressage Riders Club (IDRC)Befürwortung von Herrn Klaus Roeser – Kandidat für den Vorsitz des FEI-Dressurkomitees – durch den VorstandSehr geehrte Damen und Herren,im Namen des Vorstands des International Dressage Riders Club (IDRC) freuen wir uns sehr, unsere einstimmige Unterstützung für die Kandidatur von Herrn Klaus Roeser für das Amt des Vorsitzenden des FEI-Dressu.

    Dressur
    vor 9 Stunden
  • Streit ums Erbe des Vererbers Burggraaf

    Vor dem Landgericht Lüneburg entbrannte ein Rechtsstreit um das wertvolle Sperma des verstorbenen Deckhengstes Burggraaf. Züchterin Britta Karpenstein fordert die Herausgabe von zwei Sperma-Pailletten, die ein Tierarzt angeblich zurückhält.

    Zucht
    vor 10 Stunden
  • Spitzenvererber Vivaldi lebt nicht mehr

    Der KWPN-Spitzenvererber Vivaldi lebt nicht mehr. Wie die Hengststation Van Uyert, wo Vivaldi seinen Ruhestand genoss, auf Social Media bekannt gibt, ist der Hengst am 21. Oktober eingegangen. Vivaldi brachte bis dato 73 gekörte Söhne und 49 im Grand Prix Sport erfolgreiche Nachkommen hervor.

    Zucht
    vor 11 Stunden