Trainer: Dr. Patricia Sitzenstock
Länge: 10:30 Minuten
Die Fütterung nervöser Pferde erfordert besondere Aufmerksamkeit, da die Ernährung erheblich zur Beruhigung und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen kann. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die bei der Fütterung nervöser Pferde berücksichtigt werden sollten:
1. Raufutter als Grundlage
Heu und Gras sind die wichtigsten Bestandteile der Pferdefütterung und sollten in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Ein konstant verfügbarer Vorrat an qualitativ hochwertigem Raufutter hilft, den Verdauungstrakt zu beschäftigen und Stress zu reduzieren.
2. Stärke- und Zuckergehalt minimieren
Pferde, die anfällig für Nervosität sind, sollten eine Diät mit niedrigem Stärke- und Zuckergehalt erhalten. Diese Komponenten können Energieüberschüsse verursachen und zu unruhigem Verhalten führen. Stattdessen sollten Futtermittel mit einem höheren Fasergehalt bevorzugt werden.
3. Ausreichend Bewegung
Regelmäßige Bewegung ist entscheidend für nervöse Pferde, da sie hilft, überschüssige Energie abzubauen und Stress zu mindern. Ein ausgewogenes Training in Kombination mit ausreichend Weidegang kann zur Beruhigung beitragen.
4. Magnesium und andere beruhigende Ergänzungen
Magnesium hat beruhigende Eigenschaften und kann bei nervösen Pferden hilfreich sein. Es gibt spezielle Ergänzungsfuttermittel, die Magnesium sowie andere beruhigende Inhaltsstoffe wie Vitamin B und Kräuter enthalten. Diese sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt oder Ernährungsberater verabreicht werden.
5. Regelmäßige Fütterungszeiten
Ein geregelter Fütterungsplan kann dazu beitragen, nervöse Pferde zu beruhigen. Unregelmäßigkeiten und lange Fresspausen sollten vermieden werden, da sie Stress verursachen können.
6. Vermeidung von Futtermittelunverträglichkeiten
Manche Pferde reagieren auf bestimmte Futtermittel empfindlich, was zu Unruhe führen kann. Eine Analyse der Futterration und gegebenenfalls eine Anpassung können helfen, solche Unverträglichkeiten zu identifizieren und zu vermeiden.
7. Hydration
Ausreichende Wasserzufuhr ist essenziell, da Dehydrierung Stress verursachen kann. Pferde sollten jederzeit Zugang zu frischem, sauberem Wasser haben.
8. Tierärztliche Kontrolle
Regelmäßige Kontrollen durch den Tierarzt sind wichtig, um sicherzustellen, dass das Pferd gesund ist und keine medizinischen Ursachen für die Nervosität vorliegen.
Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren kann die Ernährung dazu beitragen, nervöse Pferde zu beruhigen und ihr allgemeines Wohlbefinden zu verbessern. Eine enge Zusammenarbeit mit einem Tierarzt oder einem spezialisierten Ernährungsberater ist dabei oft sinnvoll, um eine optimal angepasste Futterstrategie zu entwickeln.