Deutschland holt das 26. Teamgold bei den Europameisterschaften in Crozet!
Silber für die Briten und Bronze für Dänemark
28. August 2025 um 16:50Von s.wilhelm
In einem spannenden Kopf an Kopf-Rennen bis zu den jeweils letzten Starterinnen des Teams, der amtierenden Weltmeisterin Charlotte Fry und Isabell Werth, wurde die diesjährige Teamgoldmedaille der FEI Dressage European Championships 2025 in Crozet entschieden. Mit 3 Punkten Vorsprung setzte sich schließlich das deutsche Team an die Spitze!
Kopf an Kopf-Rennen zwischen Deutschland und Großbritannien
Katharina Hemmer und ihr Denoix PCH legten am Mittwoch bei ihrem Championatsdebüt bereits mit einer super Runde und 75,699 % vor, Ingrid Klimke und Vayron NRW erritten, ebenfalls am Mittwoch, 69,348 %. Damit wurde das deutsche Team Teamlead über Nacht - und konnte diese Position bis zuletzt halten. Frederic Wandres und Bluetooth OLD sicherten dem deutschen Team am Donnerstag mit 74,721 % schließlich wertvolle Punkte.
Für die Briten startete der Mittwoch durchwachsen: eine hervorragende Prüfung von Becky Moody und ihrem Jagerbomb und 74,829 % war Grund zur Freude. Teamreiter Andrew Gould und Indrigo wurden leider aufgrund einer Taktunreinheit eliminiert. Am Donnerstag legte Carl Hester schließlich mit seinem Fame mit 76,087 % vor und sicherte den Briten somit das beste Teamergebnis.
Bei fast gleichem Punktstand ging letzlich der jeweils letzte Starter des deutschen und des britischen Teams an den Start: Isabell Werth und Wendy legten mit 79,224 % vor - 78,729 % hätten Charlotte Fry und Glamourdale erreiten müssen, aufgrund ein paar Fehlerchen in der Galopptour wurden es schließlich 75,869 % für das britische Team und somit stand fest: Die 26. EM-Goldmedaille des deutschen Teams ist sicher!
Ein Überblick über die bedeutendsten Prüfungen des heutigen Donnerstags
Frederic Wandres & Bluetooth OLD
Frederic Wandres und Bluetooth OLD gingen als 3. deutsches Paar an den Start und konnten eine Prüfung in gewohnter Konstanz zeigen, in die sich heute jedoch leider ein paar Fehlerchen einschlichen. Somit lautete die Wertung 74,721 %, was somit leider gut 2 % unter dem hervorragenden Ergebnis aus Aachen lag. Die ersten beiden Piaffen waren vielleicht nicht ganz so aktiv und am Punkt wie in Aachen, in der Galopptour schlich sich leider in den Zweierwechseln und der zweiten Pirouette eine ganz kleine Unsicherheit ein. Die letzte Piaffe und die darauf folgende Passage knüpften jedoch an die starken und konstanten Leistungen des Paares aus den vergangenen Monaten an und machen einfach Freude auf die kommenden Prüfungstage!
Mit einem Augenzwinker auf die Olympischen Spiele in Paris verweisend, fügte Frederic Wandres im abschließenden Teaminterview hinzu: Frankreich scheine den Deutschen zu liegen, vielleicht sollten die nächsten Championate auch in Frankreich stattfinden.
Carl Hester & Fame
Mit 76,087 % setzten sich Carl Hester und sein Championatserfahrener Fame vor der Mittagspause des heutigen 2. Grand Prix-Tage an die Spitze der laufenden Wertung und damit vor Katharina Hemmer und Denoix PCH. Das Paar absolvierte eine Prüfung, in der insbesondere die Galopptour an Korrektheit wohl kaum zu übertreffen ist: sehr sichere Wechsel, eine der korrektesten Zig-Zag-Traversalen des Tages und besonders kontrollierte und kleine Pirouetten. Es schien als zelebrierte und genoss der Brite seine Prüfung - mit kleinsten Hilfen und einem sehr zufriedenen Fame.
Cathrine Laudrup-Dufour & Mount St John Freestyle
Was war das eine Visitenkarte im Championat von Cathrine Laudrup-Dufour und ihrer Mount St John Freestyle: 80,823 %. Eine Vorstellung voller Zufriedenheit, Gleichmaß, Engagement und Elastizität: hervorragende Traversalen im Trab, ein astreines Halten und Rückwärtsrichten mit Mount St John Freestyles fast schon perfekten Passage. Einzig der Übergang in die Piaffe ist hier und da noch nicht auf dem höchsten Niveau gelungen, wie der gesamte Rest dieser Vorstellung. Eins machte das Paar klar: Für die Einzelmedaillen sind sie bereit!
Justin Verboomen & Zonik Plus
7x die 9 auf die Linkspirouette und dreimal wurde, je für das letzte Halten und die letzten Passagen, sogar die 10 gezückt! Trotz kleinerer Unsicherheit im Rückwärtsrichten und einem Fehler in den Einerwechseln überzeugten Justin Verboomen und sein erst 9-jähriger Zonik Plus nach Aachen nun auch vollends in Crozet: 79,084 - und das bei ihrem jeweils allerersten gemeinsamen Championat (die Weltmeisterschaft der Jungen Dressurpferde ausgenommen)!
„Die Latte liegt hoch“, so fasste es Kim Kreling zusammen, und trifft es doch genau, das wird noch so richtig spannend in den kommenden Tagen!
Isabell Werth & Wendy de Fontaine
79,224 % lautete das Ergebnis von Isabell Werth und ihrer Wendy de Fontaine nach einer hervorragenden Prüfung: Absolute Selbstverständlichkeit in der Piaffe-Passage-Tour, fließende Traversalen und ein gelassener Schritt. Der erste Wechsel in den Zweierwechseln war vielleicht nicht ganz durchgesprungen und die Einerwechsel vielleicht noch nicht in der Selbstverständlichkeit wie die Piaffe-Passage-Tour - der Starke Galopp, die Pirouetten und die Schlusslinie jedoch wieder zum niederknien. Wow!
Dinja Van Liere & Hermes
Im Sattel ihres Hermes, für den die EM in diesem Jahr auch der erste internationale Start in 2025 ist, zeigte Dinja van Liere mit Hermes eine Prüfung in voller Konstanz, einer (ziemlich) guten Piaffe-Passage-Tour und einer sicheren Galopptour. Hin und wieder wünschte man sich die Anlehung vielleicht ein wenig leichter, insgesamt jedoch eine saubere Runde, die mit 76,941 % belohnt wurde.
Charlotte Fry & Glamourdale
78,729 % hätten Charlotte Fry und ihr Glamourdale, die (noch) amtierenden Europameister aus 2023 und aktuelle Weltranglisten Nummer 1 mindestens erreichen müssen, um dem britischen Team Teamgold zu sichern. Nach guter Trabtour, in der die Piaffen leider nicht ganz so taktrein und mit Lastaufnahme gelangen, wie in der Passage, sprang Glamourdale in der Galopptour leider beim Angaloppieren, im Versammelten Galopp an der kurzen Seite und der ersten Pirouette kurz um. Der Starke Galopp, die Zweierwechsel und die Zick-Zack-Traversalen im Galopp ließen einen jedoch ins Schwärmen kommen. Somit wurden es am Ende „nur“ 75,869 % für das Paar, hinter Carl Hester und Fame das zweitbeste britische Ergebnis und insgesamt 226,785 Punkte für das britische Team.
Somit stand fest: Die Goldmedaille war (fast) sicher, lediglich Patrick Kittel und Touchdown fehlten noch in der Teamwertung für die Schweden. Schweden, zu diesem Zeitpunkt auf Rang 6, konnte jedoch trotz 73,758 % von Kittel nicht mehr an dem deutschen Team vorbeiziehen.
Alle Ergebnisse lassen sich hier einsehen.
Morgen geht es ab 10 Uhr mit den 30 besten Paaren im Grand Prix Special weiter. Die besten 18 Paare des Special werden sich schließlich für das Einzelfinale am Sonntag ab 11 Uhr qualifizieren. ClipMyHorse.TV/ FEI.TV überträgt selbstverständlich live!
Foto: Pferdefotografie Lafrentz
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