Deutschland verpasst WM-Podium knapp und wird Vierter bei der Zweispänner-Weltmeisterschaft in Beekbergen
Ungarn siegt mit Martin Hölle und holt siebten Teamtitel in Folge
25. August 2025 um 10:25Von a.schaefer
Bei der Weltmeisterschaft der Zweispänner im niederländischen Beekbergen verfehlte das deutsche Team nur knapp eine Medaille. Trotz vielversprechender Zwischenstände wurde am Ende lediglich der vierte Platz erreicht. Gold ging an das ungarische Team mit Martin Hölle, György Fekete Jr. und Marcell Dani. Hölle sicherte sich zudem seinen fünften Einzel-Weltmeistertitel in Folge. Für Ungarn war es der siebte Mannschaftstitel in Serie bei einer Zweispänner-Weltmeisterschaft.
Deutschland verpasst Bronze nur knapp
Das deutsche Team zeigte sich insbesondere in der Geländeprüfung in guter Form. Nach einem fünften Platz in der Dressur konnten sich die drei Fahrerinnen und Fahrer durch solide Leistungen in der zweiten Disziplin auf Rang zwei der Teamwertung vorschieben. Damit bestand vor dem abschließenden Kegelfahren berechtigte Hoffnung auf eine Medaille. Carola Slater-Diener überzeugte mit einer fehlerfreien Runde, überschritt jedoch knapp das Zeitlimit und kassierte dafür 7,8 Strafpunkte. Lars Schwitte musste einen Ballverlust und zusätzliche Zeitfehler hinnehmen, was seine Strafpunkte auf 11,39 erhöhte. Anna Sandmann startete mit vielversprechender Zwischenplatzierung, verlor jedoch durch einen Abwurf sowie weitere Zeitfehler insgesamt 13,44 Punkte. In der Endabrechnung verpasste Deutschland mit 312,81 Punkten Bronze um nur rund anderthalb Punkte.
In der Einzelwertung platzierte sich Carola Slater‑Diener auf Rang elf, Anna Sandmann wurde Zwölfte und Lars Schwitte belegte den dreizehnten Platz
Cheftrainer Karl-Heinz Geiger bewertete Platz vier als enttäuschend, wenngleich angesichts der starken internationalen Konkurrenz keine Überraschung. Er hob die Geländeprüfung als stärksten Abschnitt des deutschen Teams hervor und merkte an, dass im Kegelfahren die entscheidende Präzision gefehlt habe.
Hölle dominiert alle drei Prüfungen
Martin Hölle bestimmte von Beginn an das Tempo. Der ungarische Fahrer erzielte in der Dressur 28,64 Strafpunkte und setzte damit eine neue Weltbestmarke. Auch im Marathon behauptete er seine führende Position und absolvierte das Kegelfahren mit einer kontrollierten Runde und lediglich 7,64 Zeitfehlern. In der Endabrechnung erzielte er insgesamt 131,19 Punkte und sicherte sich somit den ersten Platz in der Einzelwertung. Damit gewann er zum fünften Mal in Folge den Weltmeistertitel.
Das ungarische Team konnte auch in der Teamwertung überzeugen und errang somit den siebten Weltmeistertitel in Folge. In der Mannschaftswertung belegte er gemeinsam mit seinen Teamkollegen György Fekete Jr. und Marcell Dani, die mit konstanten Leistungen in den entscheidenden Phasen überzeugten, den ersten Rang.
Großbritannien fährt zu Silber, Gastgeberland jubelt über Bronze
Das britische Team holte mit 305,66 Punkten Silber. Besonders Roger Campbell und Tara Wilkinson trugen mit fehlerarmen Runden im Kegelfahren entscheidend zum Erfolg bei. Campbell verbesserte sich in der Einzelwertung auf den zweiten Rang. Nach eigenen Angaben war er mit eher geringen Erwartungen angereist und zeigte sich im Nachhinein überrascht über das starke Abschneiden.
Die niederländische Mannschaft sicherte sich vor heimischem Publikum Bronze. Stan van Eijk präsentierte sich über alle drei Disziplinen konstant und wurde in der Einzelwertung Dritter. Er beschrieb die Woche als sehr emotional, auch weil die Meisterschaft im eigenen Land ausgetragen wurde. Van Eijk sah seine persönliche Entwicklung in dieser Saison als ausschlaggebend für das gute Abschneiden. Seine Teamkollegen Erik Evers und Rens Egberink komplettierten die Mannschaftsleistung, die mit 311,30 Punkten knapp vor Deutschland lag.
Ein starkes Zeichen für den Fahrsport
Die Weltmeisterschaft in Beekbergen stellte sowohl in sportlicher als auch organisatorischer Hinsicht einen Höhepunkt dar.Rund 30.000 Zuschauer verfolgten die Prüfungen auf dem Gelände des Riant Equestrian Centre. Veranstalterin Mieke van Tergouw wurde für ihr langjähriges Engagement im Fahrsport gewürdigt. Sie sah die Ausrichtung der Weltmeisterschaft als besonderen Moment für ihr Team und die Geschichte des Zentrums. Auch seitens des Weltverbandes wurden lobende Worte geäußert. Der Vorsitzende des FEI-Fahrkomitees legte besonderen Wert auf die Hervorhebung der hohen sportlichen Qualität, der mustergültigen Organisation und der signifikant positiven Wirkung auf das öffentliche Interesse am Fahrsport. Beekbergen demonstrierte die Möglichkeit einer zeitgemäßen, internationalen Veranstaltung dieser Art.
Die gesamten Ergebnisse der Weltmeisterschaft können hier eingesehen werden.
Foto: Pferdefotografie Lafrentz
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